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Survival…. Teil2

Survival….

 

In der Fortsetzung kommt nun endlich die Lagerfeuerromantik. Nach einem ergiebigen Gewitterregen war alles nass. Aber wir haben ja noch unser ………..-feuer. Echt niedlich, wie es in der kleinen Büchse so dahin zündelt. Aber es ist genug Glut da um es in trockenem Zunder zu betten und mit etwas kleinem trockenem Holz zu ermuntern groß zu werden. Es ging ziemlich schnell, da hatten wir unser Lagerfeuer. Auf einer sehr interessanten Konstruktion hängen wir unseren Kessel auf. Der sieht tatsächlich ein bisschen aus, wie der Kessel von Miraculix.

Wir machen uns das mitgebrachte Essen warm. Wir sitzen noch so rum, um‘s Feuer. Stille. Ist das schön. Ganz leise das Feuer, sonst nichts. Die Ohren erholen sich. Es wird ruhiger in mir. Ich merke wie vieles abfällt. Ich habe das Gefühl, dass mein Herzschlag auch ruhiger wird – oder ich nehme ihn nur endlich mal wahr. Die Gedanken hören auf und ich spüre mich. Brauchen wir immer Beschallung? Egal wohin ich komme, das Radio ist an, irgendwo läuft Musik, Bilder, Informationen, Lärm…. Halten wir uns selbst nicht mehr aus? Haben wir Angst vor unseren Gedanken oder fürchten wir uns vor gefühlter Einsamkeit? Warum meinen wir nur immer etwas hören oder sehen zu müssen.

Als wir da ums Feuer saßen, dachte ich an meinen Großonkel und Großtante. Sie lebten auf einem kleinen Bauernhof, die Tiere hatten sie aus Altersgründen abgeschafft – außer das Kleinvieh wie Hund, Katzen, Hühner usw. Als Kind war ich in den Ferien oft dort. Wenn mein Onkel von der Arbeit kam, begrüßte er zuerst den Hund, weil der es am eiligsten hatte – und dann natürlich alle anderen. Nach dem Essen saß er mit meiner Großtante vor der Haustür auf der Bank oder im Winter in der Küche. Manchmal kam ein Nachbar vorbei und erzählte Neuigkeiten aus dem Dorf. Der Fernseher wurde manchmal am Sonntag eingeschaltet. Vielleicht, denn man hatte sonntags ja auch noch Verwandte zu besuchen. Es war schön dort, ich fühlte mich dort rund herum glücklich. Kein Fernseher, Internet, Handy und kein Verkehr, keine Termine und kein Stress. Es war alles da was man brauchte. Es war Gemeinschaft da, Kommunikation, Aufmerksamkeit, Freud und Leid wurden geteilt. Irgendwie war es jetzt wieder so wie damals, hier am Lagerfeuer.

Nun, irgendwann wurden wir dann tatsächlich so müde, dass wir endlich ins Bett gehen wollten. Bett??? Biwak!!!! Hoffentlich war nichts nass geworden. Vorher noch irgendwo Zähne putzen. Mit Becher, Zahnbürste und Zahnpasta stehe im Wald. Eine 3. Hand wäre nicht schlecht.

Meine Plane war ziemlich niedrig gespannt, was den Vorteil hatte, dass der Regen nicht auf meine Sachen spritzen konnte. Super, alles trocken. Aber das ist nicht so angenehm, wenn die Plane so tief hängt, ca. 15 cm vom Gesicht. Ich schiebe meine Matte etwas heraus und schon ist es viel angenehmer. Ich sehe die Stämme der Bäume und ganz oben die Blätter. Ich atme die frische Luft. Der Waldboden riecht noch etwas nach Regen, ich mag es. Wenn ich meine Hand ausstrecke, berühre ich Grashalme und Äste von kleinen Büschen. Ist das schön. Nachts werde ich wach, weil ich etwas höre. Vielleicht ein Reh, was sich noch einen Schlafplatz sucht? Bären, Pumas und andere gefährliche Raubtiere gibt’s ja bei uns nicht. Also kann ich beruhigt weiterschlafen. Wieder regnet es. Ich höre die Tropfen auf mein Biwak aufschlagen. In meinem Schlafsack ist es warm und trocken. Mit der Musik des Regens schlaf ich bis es fast hell ist. Ein Vogel fliegt durch den Wald, war bestimmt ein großer, denn diese Stimme hört man nicht oft.

Schade, jetzt Frühstücken und dann wird alles abgebaut und es geht wieder nach Hause. Ich stelle mir vor, alles in den Rucksack zu räumen und weiter durch den Wald zu laufen um am Abend wieder an einer anderen Stelle ein Biwak aufzubauen. Man kann sich richtig daran gewöhnen.

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